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Umgestaltung der Bochumer Straße in Gelsenkirchen,
1.-4. BA

 

Bauherr:
Stadt Gelsenkirchen
Referat Stadtplanung, Stadtteilbüro Südost

Planung:
2006-2009

Ausführung:
2009-2014

Freifläche:
10.700 m²

Baukosten Freianlage:
2.260.000 € (brutto)
entspricht 211 € / m²

Im Herbst 2014 wurde, nach fast fünfjähriger Bauzeit in mehreren Bauabschnitten, die Umgestaltung der Fußgängerzone „Bochumer Straße“ südlich des Hauptbahnhofs in Gelsenkirchen beendet. Auf der zentralen, inneren Fläche bieten nun drei große, etwas erhöht gelegene Plateaus Aufenthalts- und Spielmöglichkeiten – überstanden von den alten, erhaltenen Platanen die im Sommer wohltuenden Schatten spenden. Die Plateaus können bei Veranstaltungen und Stadtteilfesten vielseitig genutzt werden, die benachbarte Außengastronomie und eine Bäckerei erweitern hier ihr Angebot.
Der südliche Bahnhofsvorplatz wurde als offene Platzfläche mit einem neuen Fontänenfeld, welches sich ca. 45 cm von der Platzfläche abhebt, gestaltet. Das Wasser wird aus insgesamt 16, höhengerecht steuerbaren Fontänen über einen monolithischen Block geleitet und fließt seitlich in eine umrahmende Entwässerungsrinne. Das Fontänenfeld macht das Element Wasser im Stadtbild wieder erlebbar, bietet wenig Angriffsfläche für Vandalismus und ist für blinde und sehbehinderte Menschen deutlicher zu erkennen als ein niveaugleiches Wasserspiel. Auch hier wurden alle Bestandsbäume erhalten und mit erhöhten Sitzmauern umgeben. Der gesamte, kleinformatige Klinkerbelag wurde durch ein großformatiges Rechteckpflaster ersetzt.
Dieses setzt sich in der westlich und östlich der Plateaus gelegenen Fußgängerzone der Bochumer Straße fort. Ziel war es hier ein einheitliches Material zu finden, welches variabel einsetzbar ist und sich den verschiedenen Belastungsansprüchen im Innenstadtbereich anpassen kann. Im Zusammenhang mit der Gestaltung weiterer öffentlicher Räume wurde ein Belag favorisiert, der in drei verschiedenen, grau abgestuften Farbnuancen und in drei verschiedenen Formaten verlegt wird.

Der Neustadtplatz am südlichen Ende der Fußgängerzone wurde als offene und übersichtliche Platzfläche gestaltet, die Raum für einen wöchentlichen Stadtteilmarkt am Abend bietet und den Blick auf die Liebfrauenkirche öffnet. Mit zwei solitären Bestandsbäumen bietet der Platz einen repräsentativen Empfangsraum vor der Kirche. Eine Lindenreihe mit einem durchgehenden Pflanzband bildet das Rückgrad auf der Südseite, an der auch eine lange Reihenbank angeordnet ist. Die Befestigung der Platzfläche entspricht in ihrer Farbgestaltung den oben genannten Spiel- und Aufenthaltsplateaus in der Fußgängerzone, hier nur in einer abgestreuten Asphaltbauweise. Die angrenzende Wilhelm-Busch-Straße bleibt, aufgrund einer eigens für diese Situation entworfenen „Busschleuse“ nur für den öffentlichen Nahverkehr und Radfahrer befahrbar.
Im Rahmen der Stadterneuerung Gelsenkirchens ist ein heller und lebendiger Stadtraum entstanden, der nicht mehr nur Verbindung zwischen Bahnhof und Wissenschaftspark ist, sondern auch gern genutztes, öffentliches Zentrum des Stadtquartiers der „Neustadt“.